+43 699 10843149
office@grafikarin.com

Digitale Geschäftsmodelle

MacBook - Google

Unsere Welt verändert sich. Aufgrund der Corona-Krise wird besonders deutlich, wie wichtig es ist, dass Geschäftsmodelle in der digitalen Welt funktionieren. Doch auch ohne die Krise ist Digitalisierung inzwischen allgegenwärtig. Produkte können sich durch neue Technologie vernetzen und generieren eine unfassbar hohe Anzahl an Daten. Diese Vernetzung führt dazu, dass sich die Bedürfnisse der KundInnen ändern. Die Menschen gehen zunehmend davon aus, dass Leistungen immer individueller werden und schneller verfügbar sind. Im folgenden Artikel werden einige Grundlagen zu Online-Geschäftsmodellen beschrieben.

Erfolgsversprechende digitale Geschäftsmodelle

Grundlegend kann man in der digitalen Welt zwischen sieben erfolgsversprechenden Geschäftsmodellen unterscheiden:

1. Verkauf von Produkten

Wie auch offline werden Produkte aus dem eigenen Warenbestand direkt zum Verkauf angeboten. Hierbei können die Vorteile des stationären Einzelhandels wie real erlebbare Produkte, individuelle Beratung und persönliche Kundenansprache mit den Vorteilen der digitalen Welt kombiniert erweitert und kombiniert werden. So steigert etwa das Anbieten mobiler Zahlungsmöglichkeiten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Beispiel: Modehäuser

2. Dienstleistungen

Analog zum Offline-Angebot werden auch online Dienstleistungen zur Verfügung gestellt. Diese können sowohl online als auch offline in Anspruch genommen werden. Beispiele: Skype, Uber

3. Werbung

Der Umsatz wird über den Verkauf bzw. die Platzierung von Werbung generiert. Angelehnt ist dieses System an das alte Modell des Inseratverkaufs in Tageszeitungen. Beispiele: Google, Facebook

4. Abo-Modell

Die Monetarisierung dieses Geschäftsmodells erfolgt durch eine auf längere Dauer ausgelegte Vermietung bzw. Abonnements. Bespiele: Netflix, Spotify

5. Verkauf von Lizenzen

Software wird seit einigen Jahren zunehmend häufiger als Lizenzmodell angeboten. Beispiele: Microsoft Office, Adobe-Produkte

6. Mikrotransaktionen

App-Entwickler und insbesondere Spiele-Hersteller nutzen die Möglichkeit, Kleinstbeträge für diverse Zusatzfunktionalitäten außerhalb des initialen Kaufs zu erhalten. Die Beträge liegen üblicherweise zwischen 99 Cent und 10 Dollar. Auf diese Art und Weise erwirtschaften Spielehersteller mehrere Billionen Dollar Umsatz pro Jahr. Das System stößt allerdings durchaus auf Kritik, da man einiges bezahlen muss, um das Spiel optimal spielen zu können. Beispiele: Activision Blizzard, Zynga

7. Kommissionen

Online-Marktplätze und Plattformen, auf denen Anbieter und Nutzer zusammen finden, haben bereits ganze Branchen revolutioniert. Bei diesem Businessmodell stellen die Betreiber der Plattform Services für beide Seiten – Anbieter und Käufer – zur Verfügung und erhalten hierfür Provisionen. Bei diesen Plattformen sind demnach im Unterschied zu anderen Geschäftsmodellen immer drei Parteien involviert – Käufer, Verkäufer und Plattformbetreiber. Der Vorteil für die Nutzer: sie erhalten größtmögliche Produktauswahl bei höchster Marktransparenz mit einem hohen Grad an Convenience bei der Suche. Die Händler profitieren unter anderem von der hohen Reichweite und der großen Anzahl an potentiellen KundInnen. Beispiele: eBay, willhaben

Der Start: Wie wird ein Business erfolgreich?

Team

Der Grundstein für ein erfolgreiches Unternehmen wird bereits in der Startphase gelegt. Hier ist es am Wichtigsten, dass das Team gut miteinander harmoniert und die Gründer im Idealfall über die Kernkompetenzen des Geschäftsmodells verfügen. Insbesondere im digitalen Bereich sollte deshalb der CTO Teil des Gründerteams sein. Zudem sollte ausreichend Know-how im Bereich Marketing vorliegen. Noch wichtiger ist allerdings, dass alle Gründer für ihre Idee brennen und die Vision teilen. Nur so kann ein Unternehmen erfolgreich werden.

Value Proposition

Ein erfolgreiches Business zeigt sich in einer guten Value Proposition. Es müssen Probleme und Painpoints potentieller Kunden gelöst werden und/oder das Produkt/die Dienstleistung soviel Vergnügen bereiten, dass jemand bereit ist, dafür Geld auszugeben. Das ist am Ende das Tages das, was zählt.

Markt & Timing

Nicht außer Acht gelassen werden darf der Markt – ist dieser überhaupt groß genug? Oder zielt die Idee auf eine Nische ab, bei der es nur wenig potentielle Käufer gibt? Auch das Timing gilt als enorm wichtig. Es kann durchaus vorkommen, dass eine tolle Idee keinen Erfolg hat, weil die technischen Gegebenheiten noch nicht stimmen oder die Zeit schlichtweg noch nicht reif für das Produkt ist.

Konkurrenzanalyse

Bevor man mit einem Geschäftsmodell durchstartet, ist es essentiell, eine umfangreiche Konkurrenzanalyse durchzuführen. So kann abklärt werden, ob das adressierte Problem vielleicht schon von jemandem gelöst wird oder ob das Geschäftsmodell eines Players in der Old Economy attackiert wird. Das kann eventuell zu hoher Gegenwehr führen. Vermeiden kann man diese zwar nicht, aber es ist besser, vorbereitet zu sein.

Finanzierung

Steht das aussichtsreiche Geschäftsmodell, geht es darum, sich zu überlegen, wie die Finanzierung erfolgen kann. Im Idealfall natürlich durch Bootstrapping, also der Investition eigener Mittel. Da diese in den seltensten Fällen ausreichen, wird empfohlen, sich im zweiten Schritt Projektunterstützer aus dem Familien- und Freundeskreis für das neue Geschäft zu gewinnen. Erst wenn auch diese Quellen ausgeschöpft sind ist es eine Überlegung wert, sich an Business Angels zu wenden. Diese können nicht nur finanziell, sondern vor allem auch mit einem guten Netzwerk und wertvollen Tipps unterstützen. Da das Thema der Finanzierung allerdings sehr umfangreich ist, wir es hier später noch einen eigenen Blog-Artikel geben.

Vorsicht!

Nicht unterschätzt werden sollten regulatorische und juristische Themen. Diese können schnell dazu führen, dass ein Geschäftsmodell nicht umgesetzt werden kann. Insbesondere etablierte Unternehmen versuchen oftmals mit juristischem Know-how Eintrittsbarrieren für junge Unternehmen zu schaffen. Es lohnt sich jedenfalls, bei Bedenken einen Juristen hinzuzuziehen, der die Lage abschätzen und Tipps zur weiteren Vorgehensweise geben kann.

Einfach machen!

Perfektion ist der Feind des Erfolgs. Da die Entwicklung von Produkten in den letzten Jahren immer agiler geworden ist, hat sich auch der Ansatz der Unternehmen verändert. So wird etwa in der Softwareentwicklung nicht mehr so lange programmiert, bis alle Funktionen voll umfänglich nutzbar sind und das Programm fertiggestellt ist. Oftmals werden Beta-Versionen veröffentlicht, um erste Funktionen und vor allem die Akzeptanz am Markt zu testen. Es kann sehr von Vorteil sein, mit einem sogenannten MVP – einem Minimum Viable Product – auf den Markt zu gehen. Ein derartiges Produkt, das nur die minimalen Anforderungen erfüllt, ermöglicht es, schnell zu erkennen, ob die prognostizierten Absätze möglich sind und das Konzept wie gewünscht angenommen wird.

Hast du Fragen oder Feedback zu meinem Artikel oder kann ich dir vielleicht ein paar Denkanstöße für dein Business geben? Dann melde dich gerne per Mail: blog@grafikarin.com

Tags: , , ,