
Wer mir auf Instagram oder LinkedIn folgt, weiß, dass ich mich leidenschaftlich gerne mit den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz beschäftige. Ich bin immer auf der Suche nach Tools, die nicht nur eine nette Spielerei sind, sondern mir im Alltag wirklich helfen können. Und ja, ich gebe zu: Als Grafikerin ist man bei KI-Themen oft zwiegespalten. Einerseits ist es faszinierend, andererseits fühlt sich manch eine Entwicklung wie eine direkte Konkurrenz an. Aber die richtige KI ist für mich wie ein superpraktischer, hochbegabter Azubi – und ich habe jetzt wiedermal so einen gefunden. Sein Name: Gemini.
Ich habe mich in den letzten Tagen damit beschäftigt, was die KI von Google alles so kann. Von Texten schreiben bis hin zu Präsentationen gliedern. Aber das, was mich wirklich vom Hocker gehauen hat, ist die Bildbearbeitung. Und das in einer Art und Weise, die total easy ist und einfach nur Spaß macht.
Weg mit der Ablenkung!
Jeder von uns kennt es: Man schießt ein tolles Foto, aber im Hintergrund stört ein Stromkabel oder irgendetwas das da eigentlich nicht hingehört. Normalerweise würde ich da jetzt mein Zeichentablett zücken, das Foto in Photoshop laden und den störenden Gegenstand im schlimmsten Fall, wenn die inzwischen in Photoshop integrierte KI nicht helfen kann, mühsam wegstempeln. Das kann dauern, wenn man’s perfekt machen will.
Mit Gemini geht das jetzt auf eine Art und Weise, die mich bei den ersten Versuchen in Staunen versetzt hat, weil es so einfach und richtig gut ist. Ich lade das Bild hoch und schreibe ganz einfach in die Chat-Leiste: „Entferne das Kabel im Hintergrund.“ Sekunden später ist es weg. Kein verwischter Hintergrund, keine seltsamen Artefakte – echt crazy! Ich habe schon Fotos ausprobiert, auf denen ich im Hintergrund ein Schild oder ein Auto stehen hatte, und jedes Mal war das Ergebnis verblüffend gut. Das spart so viel Zeit und Frustration, besonders wenn man viele Bilder für Social Media oder einen Blogbeitrag bearbeiten muss.
Was kann Gemini noch?
Aber es geht noch weiter. Ihr könnt nicht nur Dinge entfernen, sondern auch hinzufügen. Geht ihr wie ich gerne Wandern, aber die Rehe sind meistens zu scheu und zu schnell für euer Foto? Kein Problem. Das Bild der Landschaft einfach hochladen und in den Chat schreiben: „Füge ein Reh in der Wiese hinzu“ Zack. Da ist es. Und zwar so, dass es aussieht, als wäre es schon immer da gewesen. Auch das Licht könnt ihr manipulieren: „Lass es so aussehen, als wäre das Foto am späten Nachmittag gemacht worden.“ Plötzlich ist der kalte Schatten verschwunden und das Bild ist in ein warmes, weiches Licht getaucht. Und mit einer Bearbeitung ist es noch lange nicht zu Ende. Wenn man dann noch etwas anderes ändern möchte kann man ganz einfach mit Gemini interagieren – so als wenn man dem 24/7 Grafiker erklären würde, was geändert werden soll. Einfach genial, oder?
Was natürlich auch möglich ist, ist das Generieren neuer Bilder wie in mindjourney oder Dall-E, etc. Einfach den Prompt eingeben, abschicken und Sekunden später erscheint das (meiner Meinung nach sehr gute) Ergebnis am Bildschirm. Das alle klappt auch wunderbar in der kostenlosen Version.
Mein Fazit
Ich kann mir vorstellen, dass viele von euch vielleicht Berührungsängste mit KI haben. Aber seht Gemini als das, was es ist: ein Werkzeug. Es ist wie ein Pinsel oder ein Stift, der euch dabei hilft, eure kreativen Ideen schneller und einfacher umzusetzen. Es geht nicht darum, dass KI unsere Arbeit ersetzt, sondern darum, dass sie uns dabei unterstützt, das Beste aus unseren Bildern herauszuholen.
Ich bin total geflasht von diesen Möglichkeiten. Und wenn ihr einen kleinen Tipp von mir annehmen wollt, dann probiert es einfach selbst aus. Ihr werdet sehen, wie viel Spaß es macht und wie sehr es eure Arbeit erleichtern kann! Und das Wichtigste zum Schluss! Natürlich werden die Bilder hochgeladen und verarbeitet. Verwendet deshalb bitte nur Bilder, deren Urheberrechte ihr auch habt und nur von Personen, die da auch wollen, etc. Insbesondere mit Kinderfotos solltet ihr im Netz sehr vorsichtig sein.
PS: Das Bild für diesen Blogartikel habe ich dennoch mit midnjourney erstellt, weil das bei Bildern, die wie Fotos aussehen sollen und Menschen enthält, für mich noch immer besser funktioniert.